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Eva Pilot
 
Liebe Museums-Besucher,

herzlich willkommen im ersten und bislang einzigen Online-Museum Leipzigs! Hier erhalten Sie ebenso unterhaltsame wie informative Einblicke in die jüngere Geschichte Leipzigs. Denn die Exponate dieses Museums kommen von Ihnen, liebe Leipziger. Sie spiegeln unterschiedliche Bereiche des Alltagslebens wider und zeigen aus ganz individuellen Perspektiven die Entwicklungsgeschichte Ihrer Stadt seit 1900. So erhalten Sie auch Antworten auf die Frage: Was verbinden die Menschen mit ihrer Heimat?

Dieses Online-Museum ist kein fertiges Projekt, sondern eine lebende Institution, die täglich wachsen soll. Doch das kann nur gelingen, wenn Sie tatkräftig mithelfen. Ihre Bilder, Filme, Texte und Tondateien sind die Schätze, die den Besuchern dieses Museums neue Blickwinkel auf die Messestadt nahe bringen. Aus Ihren Erinnerungen entsteht ein einmaliges Panorama dieser tollen Stadt.

Daher meine Bitte:
Wenn Sie Bilder, Filme oder Tondateien über das Leipziger Alltagsleben besitzen, dann leihen Sie uns diese Dokumente bitte für einige Wochen. Machen Sie mit und werden Sie Museumsstifter!


Ich wünsche Ihnen viel Freude beim virtuellen Rundgang durch "Heimat Leipzig", dem Museum von Leipzigern für Leipziger.


Collin Scholz,
Geschäftsleitung
Pilot:Projekt GmbH

 
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Muttis Ostsee-Urlaub mit Eisbär



Karin Eidner und der Eisbär 1956 auf Rügen.

19 Jahre ist sie 1956 auf diesem Bild – Karin Eidner. 1962 wird sie mich zur Welt bringen. Aber das kann sie sich in diesem Sommer auf Rügen noch gar nicht vorstellen. Gerade hat sie eine Lehre als Schneiderin in Leipzig absolviert. Und nun große Pläne: Schön sollen die Dinge sein, die sie künftig umgeben. Jung. Modern. Lebensfroh. Noch wenige Jahre zuvor, im Dezember 1943, war sie mit dem kleinen Bruder und der Mutter an der Hand durch das brennende Leipzig um ihr Leben gerannt. Zu der Zeit lag Vater Alfred vor Stalingrad im Sterben. Aber das erfuhren die drei erst viele Monate und viele Suchmeldungen später.

Einstweilen fanden sie Schutz und familiäre Geborgenheit auf dem Königstein. Bei einer Freundin von Mutter Hilde. Der Wald. Die Festung. Die Berge. Coole Umgebung für verängstigte Großstadtkinder. Die Cousinen kannten sich aus im Wald: Heidelbeeren, Pilze, Feuerholz. Für wenige Monate schien die Kriegswelt weit weg. – Bis die Russen kamen. Und die Plünderungen begannen.

Die drei fuhren nach Kriegsende zurück nach Leipzig. Wollten zu Hause sein, wenn der Vater von der Front heimkehrt. Als meine Mutter 1956 Urlaub auf Rügen macht, ist das über zehn Jahre her.

Inzwischen weiß sie vom Tod des Vaters. Aber hat auch neuen Lebensmut geschöpft. Karin ist Schneiderin. Bruder Frank ist Bäcker, wie Vater Alfred. Jetzt kann das richtige Leben kommen. Zumindest erst einmal ein toller erster Ostsee-Urlaub. Die Sonne auf der Haut spüren. Sich den Wind um die Nase wehen lassen. Die Blicke junger Männer genießen.


Horst Bitterling im Jahr 1935 im Eisbärkostüm.
Und dann ist da – ein Eisbär.

Horst Bitterling war schon 1935 als Schüler im Ferienjob als Eisbär Susi in Göhren auf Rügen unterwegs, um für seinen Vater, der Fotograf war, schmucke Urlauberinnen zum Fotografieren zu verführen. Offensichtlich hatte sich Vaters Idee durch die Jahre erhalten und so versuchen es die beiden in den 50ern noch einmal.

Während des Urlaubs meiner Mutti hing das Foto im Schaufenster des Fotostudios und wurde von ihr natürlich jeden Tag heimlich besucht. Zudem hat es einen besonderen Platz im Familienalbum. Bis heute.

Silke Heinig.

  
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»URLAUB MIT EISBÄR«

URLAUB MIT EISBÄR
» Der Leipzigerin Karin Eidner
begegnete 1956 auf Rügen ein
Eisbär der besonderen Art. «

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