Reiten – Sport der Elite
Die Reitjagden können bis über das Jahr 1871 hinaus zurückverfolgt werden. Der "Jagdrennclub zu Leipzig" war bis zu diesem Zeitpunkt einer der Hauptveranstalter der Zeit. 1895 übernahm der "Leipziger Reitverein" die Regie über die Organisation.
Neben der Communalgarde, einer nach der Völkerschlacht gegründeten Kavallerie-Einheit, präsentierten sich alle auf solch einer Veranstaltung, die Rang und Namen hatten: Kaufleute, Fabrik- und Brauereibesitzer, Ärzte, Rechtsanwälte, Landwirte und Rittergutbesitzer, Studenten und Gelehrte der Universität, Mitglieder des Stadtrats, Militärs und Konsuln. Buchhändler und Verlage wie Thieme, Baedecker, Brockhaus und Gießecke nutzten die Jagden, um in lockerer Runde Geschäfte zu machen.
Wer in dieser Zeit zur höheren Gesellschaft dazu gehören wollte, musste in der Lage sein, ein Pferd zu bändigen. Selbst Richard Wagner schrieb am 17. Juni 1859, dass er auf Anraten seines Doktors reite. Und er fügte hinzu, er fühle sich im Kreise der reitenden Gesellschaft sehr wohl. Seine Verehrung für Ross und Reiter zeigt Wagner auch in seinen Werken "Siegfried" und "Walküre".
Der Leipziger Reitverein wurde 1905 bis zum Zweiten Weltkrieg von Walter Schlobeck als erstem Vorsitzendem geleitet. Er hielt die Tradition der Pferdesportveranstaltungen aufrecht. Bis zum Ausbruch des Krieges organisierte er regelmäßig Reitjagden. Seine Tochter wurde in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ebenfalls eine begeisterte Reiterin und ebnete so vielen anderen Frauen den Zugang zu diesem Sport.
Sehen Sie an dieser Stelle Viedo-Mitschnitte von Reitjagden aus den Jahren 1931 bis 1936.
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