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Eva Pilot
 
Liebe Museums-Besucher,

herzlich willkommen im ersten und bislang einzigen Online-Museum Leipzigs! Hier erhalten Sie ebenso unterhaltsame wie informative Einblicke in die jüngere Geschichte Leipzigs. Denn die Exponate dieses Museums kommen von Ihnen, liebe Leipziger. Sie spiegeln unterschiedliche Bereiche des Alltagslebens wider und zeigen aus ganz individuellen Perspektiven die Entwicklungsgeschichte Ihrer Stadt seit 1900. So erhalten Sie auch Antworten auf die Frage: Was verbinden die Menschen mit ihrer Heimat?

Dieses Online-Museum ist kein fertiges Projekt, sondern eine lebende Institution, die täglich wachsen soll. Doch das kann nur gelingen, wenn Sie tatkräftig mithelfen. Ihre Bilder, Filme, Texte und Tondateien sind die Schätze, die den Besuchern dieses Museums neue Blickwinkel auf die Messestadt nahe bringen. Aus Ihren Erinnerungen entsteht ein einmaliges Panorama dieser tollen Stadt.

Daher meine Bitte:
Wenn Sie Bilder, Filme oder Tondateien über das Leipziger Alltagsleben besitzen, dann leihen Sie uns diese Dokumente bitte für einige Wochen. Machen Sie mit und werden Sie Museumsstifter!


Ich wünsche Ihnen viel Freude beim virtuellen Rundgang durch "Heimat Leipzig", dem Museum von Leipzigern für Leipziger.


Collin Scholz,
Geschäftsleitung
Pilot:Projekt GmbH

 
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Rennfieber in Leipzig



“Arthur Rosenhammers (vorn) in einem EMW 1500ccm-Sportwagen im Hintergrund Heinz Melkus in einem Veritas beim 6. Leipziger Stadtparkrennen 1957.
Fotoquelle: Deutsche Fotothek.



Gab es in der DDR Motorsportler mit schnellen Autos, gar Rennwagen? Aber ja doch, auch wenn sich das heute manche nicht mehr vorstellen können. Bekanntlich galt das Land der Trabis nicht als Autofahrer-Paradies. Doch Tüftler und Bastler frisierten mit großem Aufwand Motoren, konstruierten Renn-Trabis, liebevoll Rennpappen genannt.


Insbesondere in den 1950er Jahren waren viele Ostdeutsche regelrecht motorsportverrückt. Auf Naturrennstrecken, in Städten sowie auf stillgelegten Autobahnen kämpften sie auf Motorrädern und in Rennwagen um Meisterschaftspunkte. Übrigens beteiligten sich bis zum Bau der Mauer im August 1961 viele Fahrer aus dem Westen an den Rennen.


Na klar, auch in der Messestadt Leipzig herrschte das Rennfieber. Die Stadtparkrennen Rund ums Scheibenholz waren ein Publikumsmagnet. Zwischen 1951 und 1958 donnerten nicht nur Seitenwagengespanne über die lange Gerade zwischen Rondell und Teich im heutigen Clara-Zetkin-Park. In der Rennsaison 1956 war ein Porsche Spyder der Hingucker - so einen Wagen fuhr schließlich auch Hollywood-Star James Dean.



Rennszene aus dem Leipziger Stadtparkrennen 1957.
Fotoquelle: Deutsche Fotothek.



Die Leipziger Rennstrecke führte unmittelbar an den Eingängen zahlreicher Häuser vorbei. Deren Bewohner verfolgten am Straßenrand oder von ihren Fenstern aus das Geschehen. Die Kurven wurden mit simplen Heuballen ausgestattet, die als Auffang-Polster dienen sollten. Wer heute durchs Leipziger Scheibenholz fährt, kann sich kaum vorstellen, dass hier einst auf einem Innenstadtkurs „Rund um die Pferderennbahn“ die Motoren der Rennmaschinen jaulten und Rennfahrer mit durchgedrücktem Gaspedal um Sekunden kämpften, wobei die Fußraste bisweilen an der Bordsteinkante schleifte. Das legendäre Stadt-Parkrennen in Leipzig zählte der Höhepunkt der 1950er Jahre. Selbst der legendäre Heinz Melkus startete in Leipzig, nahm 1957 am Stadtparkrennen teil.


Er war nicht nur der erfolgreichste, sondern auch der populärste Rennsportler der DDR. Achtzig Siege in 289 Rennen gehen auf sein Konto. 1928 in Dresden geboren, erwarb Heinz Melkus nie einen Führerschein. Seine Karriere als Rennfahrer begann 1951. Zunächst fuhr er Wagen wie einen umgebauten VW-Kübel, einen BMW 321 Cabriolet oder einen Veritas mit eingebautem Flugzeugmotor. Später entwickelte er sich immer mehr zum Konstrukteur eigener Rennwagen. Eine Baureihe trug den Spitznamen «Melkus Zigarre».



Die berühmte Melkus-Zigarre steht heute in der Garage eines Sammlers.
Foto: Jens Rübner.



Mit seinem 1968 entwickelten Rennwagen «RS 1000» schrieb er weitere DDR-Motorsportgeschichte. Der Ferrari des Ostens mit Flügeltüren und Kunststoffkarosse erreichte mit 90 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.


Doch die 50er Jahre waren auch in Leipzig die Zeit, in der Motorsportler ihre Gefährte oft noch selbst entwickelten und zusammenschraubten. Zwischen Technik und fahrerischem Können bestand ein ausgewogenes Verhältnis. Es gewann, wer die Technik beherrschte und mit Mut und einer gesunden Risikobereitschaft an den Start ging. Reifenwechselzeiten und Rennstallstrategien hatten noch keinen Einfluss auf den Ausgang eines Rennens. Es waren die Zeiten des Heinz Siegert, des Frieder Kramer, des Hartmut Thaßler, (der Leipziger besaß zu DDR-Zeiten einen zugelassenen Porsche 911!) des Jürgen Meißner und eben des legendären Heinz Melkus.



Start zum 6. Leipziger Stadtparkrennen 1957.
Fotoquelle: Deutsche Fotothek.



Doch 1958 war dann leider Schluss für die Rennen Rund ums Scheibenholz. Der DDR-Motorsport-verband konzentrierte sich in den Folgejahren auf andere Rennstrecken. Fortan fuhren die Exoten auf dem Sachsenring sowie auf den Dreiecken von Schleiz und Frohburg Doch die vielen Geschichten um den Rennsport in Leipzig sind den älteren Motorsport-Fans in schönster Erinnerung geblieben.


Von Jens Rübner.



  
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